Im Bericht vom gestrigen Tag sind neben den ganzen Rückschlägen, die schönen, angenehmen und alltäglichen Dinge etwas untergegangen. Unsere Unterkunft liegt mitten im Zentrum von Turin, was die nächtliche Lautstärke im Hof und vor dem Haus erklärt. Das im Barrockstil errichtete Viertel unserer Unterkunft ist komplett durchzogen mit breiten Arkaden, die eine überdachtes flanieren zwischen den kleinen Cafés, Restaurants und Modeläden ermöglicht. Und zwischen dieser Kulisse liegt unser Heim für die nächsten Tage. Die nicht gefundene Fahrkarte gestern war eigentlich sogar ein Glück für uns, da in unserer Anmeldung für den Wettkampf ein 72 Stunden Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel enthalten ist, so dass wir nun nur noch für den Abreisetag eine Fahrkarte, die eh extra kosten würde, zum Flughafen kaufen müssen. Also, es gab gestern also durchaus auch positive Ereignisse.
Kommen wir nun zu heute. Begonnen hat der Tag für die meisten schon um 6.00 Uhr mit wecken oder geweckt werden. Nach einem kurzen Mahl, mit Backofentoast, Müsli und Obst, ging es auf zur Schwimmhalle. Unser Transportmittel war dieses Mal eine Straßenbahn. Und nein, sie war nicht historisch und bot einige Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts, wie Klimaanlage, elektrische Türen und Fahranzeiger. Angekommen an der Schwimmhalle hielt die Routine Einzug. Die Damen machten sich auf zur Damenumkleide und die Herren zur Herrenumkleide. Schnell wurde sich umgezogen und versucht ein Platz im Wettkampfbecken zum Einschwimmen zu finden. Gefüllt mit Menschen von 25 bis 99 Jahren, Kraul- und Brustschwimmern, schnellen und langsamen Schwimmern und hin und wieder waren auch welche dabei, die Spaß daran hatten, im Weg zu stehen oder zu schwimmen. All dies machte das Einschwimmen eher zu einem Einplantschen, aber immerhin lernten wir das Becken kennen und stellten fest, dass die Italiener keine Stehkanten im Beckenrand kennen. Nach dem Einschwimmen wurde die italienische und europäische Nationalhymne gespielt und in einem gebrochenen Englisch der Wettkampf, die Wettkampfrichter und der Startablauf vorgestellt. Mit einem Vorstart, das heißt, das sich alle Sportler vor dem Start versammeln und zeigen müssen, dass sie anwesend sind, um dann in ihre Starts eingeteilt zu werden, ging es in den ersten Wettkampf, 50 m Freistil weiblich. Christa und Catrin standen also in einem großen Pulk von anderen weiblichen Sportlern und warteten auf ihren Lauf. Beide schwammen diesen in 31 Sekunden. Catrin erreichte dabei einen 2. Platz in ihrem Jahrgang und durfte dafür für alle ein Eis ausgeben, weil sie an Vortag ankündigte, dass es bei einem Podestplatz eine Runde Eis für alle gibt. Nach diesem Wettkampf ging es dann für Martin und Gregor zum Vorstart von 50m Freistil männlich. Gregor schwamm diese in 30 Sekunden und Martin in 28 Sekunden. Und dann war auch schon der erste Teil des Wettkampftages vorbei. Schnell wurde sich umgezogen und auf den Heimweg gemacht. Zu Hause wurden die letzten Nudeln, Obst und Nutellatoasts vertilgt und sich über die nun angekommen Reisetaschen gefreut. Nach einer kurzen Pause ging es auf Entdeckungstour durch Turin. Wir erkundeten den Po ( :-) so heißt der Fluss der durch Turin fließt), eine alte Kirche, eine Regenschirmstraße, einen verlassenden Zoo und die Arkaden zum flanieren in unserem Viertel. Aber zum Glück gab es nach dem ganzen schlendern und Eis essen, welches echt zu empfehlen ist, eine kleine Pause. Diese nutzen die meisten für einen kleinen Mittagsschlaf oder zum entspannten Ruhen in horizontaler Lage. Doch jede Pause endet irgendwann mal und so mussten wir uns wieder auf den Weg zur Schwimmhalle machen, um Catrin bei Ihren 100m Brust zu unterstützen. Also machten wir uns wieder auf zur Straßenbahn, fuhren den ganzen Weg zur Wettkampfhalle und guckten zu, wie Catrin ihre 100m Brust in 1:37 Minute schwamm. Wieder gab es dafür einen zweiten Platz, sodass es morgen wieder ein Eis für alle auf Kosten von Catrin geben wird :-) . Geduldig wartete die Gruppe bis Catrin sich ausgeschwommen und umgezogen hatte und versuchten dabei den Sturm hungriger Mücken zu ignorieren. Der letzte Programmpunkt stand nun auf dem Plan: Abendessen. Unser Ziel war eine nette Pizzeria in der Nähe von unserer Unterkunft. Rick und Martin versuchten sich an der Familienpizza und scheiterten auf ganzer Linie, so dass zumindest Martin morgen zum Mittag noch weiter Pizza essen kann. Nayla unterdessen kämpfte nach der zweiten Portion Nudeln mit aller Kraft gegen die Müdigkeit und sorgte, zur Freude einiger anderer dafür, das wir endlich nach Hause gehen durften. Und da endet unser Tag eigentlich auch schon. Mittlerweile sind hier auch wieder alle still und heimlich ins Bett verschwunden, so dass ich nun wieder alleine hier sitze und euch von unserem Tag berichte. Zum Glück hat Martin sich an sein Verbot gehalten und keine weiteren Prophezeiungen von sich gegeben.
Damit wünsche ich euch allen eine gute Nacht und hoffe das ihr mit diesem Bericht sehen könnt, dass es uns gut geht und wir voll und ganz ausgelastet sind. Morgen steht die 4x50m Freistilstaffel an und die wird unsere volle Aufmerksamkeit fordern.
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